Geschichtliche Ursachen für die Unterdrückung der Frau

 

ursprünglich von Rudolf Mösenhammer (zur Person siehe unter Sexualität)

 

Aus der These „In der Natur paaren sich die Weibchen regelmäßig nur mit dominanten Männchen, die zuvor in Kämpfen mit Rivalen gesiegt haben.“ ergibt sich eigentlich eine privilegierte Stellung der Frau. Die Männchen tun alles, um von den Weibchen erwählt zu werden. Weil die Menschen vor ca. 300.000 Jahren von Aasfressern zu Jägern wurden und weil die Frauen mit ihren häufigen Schwangerschaften zwar tote Tiere einsammeln, aber keine lebenden Tiere jagen konnten, mussten sie nach dem Wechsel der Nahrung von den Männern mit Fleisch versorgt werden. Daraus muss sich ein Abhängigkeitsverhältnis ergeben haben, das sich auf die vorher privilegierte Stellung der Frauen ausgewirkt haben muss.

Spätestens als die ersten Sippen zu Ackerbau und Viehzucht übergegangen sind, dürfte eine Veränderung eingetreten sein. Die Jäger und Sammler wurden jetzt zu Räubern, denn sie sammelten auch die von Menschen angebauten Pflanzen und jagten Haustiere. Die Ackerbauern und Viehzüchter konnten sich am Wirksamsten gegen die Räuber schützen, indem sie größere Gemeinschaften bildeten und so die kleinen Gruppen von Räubern abschreckten. Wenn die selbst größere Gruppen gebildet haben mussten die sesshaften Menschen noch größer werden.

Diese großen Gemeinschaften mussten nach innen aber gewaltfrei funktionieren. Konflikte mussten friedlich gelöst werden und ein Kampf um die Frauen hätte die Gemeinschaften gesprengt. Es war auch nicht mehr hilfreich, wenn sich die Männer eines Dorfes gegenseitig umbringen, denn für die Versorgung des Viehs und die Arbeit auf den Feldern konnten auch weniger starke Männer eingesetzt werden, die bei der Jagd erfolglos geblieben wären.
 
Zu dieser Zeit wechselte die Evolution beim Menschen von der Ebene des Individuums auf die Ebene der Gesellschaften. Es überlebten jetzt die Gesellschaftsformationen, die sich nach Innen friedlich und nach Außen wehrhaft organisierten. Sie waren erfolgreich, wenn sie nicht von Feinden überfallen und ausgeraubt wurden, sondern sogar in der Lage waren, schwächere Dörfer der Umgebung zu überfallen und auszurauben; später nannte man das erobern. „Bei Kämpfen zwischen den Stämmen wurden die Männer auf der Stelle von den Siegern getötet, denn … ihre Arbeitsutensilien für die Feldarbeit waren fast identisch mit den Waffen - und das war den Siegern zu gefährlich. Die gebärfähigen Frauen aber wurden ,nur‘ verschleppt und vergewaltigt.“ (Cornelia Filter, Die Entstehung des Patriarchats, in: EMMA v. 01.09.92 - http://www.emma.de/artikel/frauengeschichte-die-entstehung-des-patriarchats-266130)
 
Die dafür nötige Geschlossenheit setzte voraus, dass der Kampf der Männchen um die Weibchen durch ein Zuteilungssystem ersetzt wurde, in dem grundsätzlich jeder Mann eine Familie haben konnte. Dafür mussten aber die Frauen ihr Privileg, sich nur mit den stärksten Männchen paaren zu wollen, abgeben. Am Ende haben die Gesellschaftsformationen diese Evolution überlebt, die die Frauen wirksam unterdrückt haben. Gesellschaften mit gleichberechtigten Frauen konnten dagegen nicht so groß werden, dass sie sich gegen die Überfälle der anderen Völker wehren konnten. Sie sind zunächst ausgestorben.
 


Rudolf Mösenhammer
(= Pseudonym. Ich bin aber nicht so ein bunter Vogel

wie der abgeleitete Namensgeber Rudolf Mooshammer)