Gleichstellung   oder   Gleichberechtigung?


Im politischen Mainstream werden beide Begriffe gleichgesetzt, doch sie sind es nicht. Gleichberechtigung ist die Chancengleichheit, Gleichstellung die Ergebnisgleichheit. Aus ungleichen Ergebnissen wird geschlossen, dass es keine gleichen Chancen geben kann. Aber stimmt diese Annahme?

Wenn in der Fußball-Bundesliga der FC Bayern München gegen Fortuna Düsseldorf spielt, sind die Chancen formal gleich. Beide Mannschaften haben 11 Spieler und die Regeln gelten für beide Mannschaften. Materiell hat der FC Bayern mit seiner Millionen-Truppe aber die klar besseren Chancen. Trotzdem will man im Sport, dass die bessere Mannschaft gewinnt, und der FC Bayern ist besser. Würde jemand im Sport eine Quotenregelung fordern, dass jedes Spiel unentschieden ausgehen müsste, oder es mindestens Obergrenzen für gewonnene Spiele gäbe? Wäre diese Grenze erreicht, müsste der Schiedsrichter z.B. mit unberechtigten Elfmetern dafür sorgen, dass die stärkere Mannschaft das Spiel verliert.

Wer die Gleichberechtigung will, muss ungleiche Ergebnisse wegen unterschiedlich genutzter Chancen akzeptieren. Wer die Gleichstellung will, muss die Chancennutzung der stärkeren Sportler behindern, um gleiche Ergebnisse zu erreichen. Gleichberechtigung und Gleichstellung sind also Gegensätze!

In der Natur herrscht das Recht des Stärkeren und die Leistung menschlicher Hochkulturen ist, dem die Stärke des Rechts entgegenzusetzen, und Recht ist zuerst das Recht des Einzelnen. Grundrechte sind Abwehrrechte gegen Eingriffe des Staates, und der Gleichheitsgrundsatz gehört dazu. Ansprüche des Bürgers gegen den Staat gibt es nur im Rahmen des Sozialstaatsgebotes. Natürlich darf auch die Frage gestellt werden, warum Angehörige bestimmter Gruppen ihre Chancen stärker nutzen, und die anderer Gruppen weniger. Bevorzugung und Benachteiligung sind aber aus der Perspektive des Individuums immer individuelle Ungerechtigkeiten. Positive wie negative Diskriminierungen wegen einer Gruppenzugehörigkeit (Religion, Hautfarbe, Geschlecht) dürfen in einer Demokratie deshalb kein Instrument sein, um Ungleichgewichten bei der Chancenverwertung zu begegnen. Sie sind aus der Perspektive der Chancengleichheit im Zweifel hinzunehmen.  

Bei der Gleichberechtigung von Männern und Frauen stellt sich die Frage, ob die These der Gleichstellungsbefürworter, dass die ungleichen Ergebnisse das Ergebnis einer faktischen Chancenungleichheit und einer versteckten Schlechterbehandlung von Frauen sind, die mit einer offenen Schlechterbehandlung von Männern nur ausgeglichen werden soll, stimmen kann. Natürlich können die statistisch belegte Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen von Unternehmen oder die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen nicht bestritten werden. Im Sport wäre das kein stichhaltiges Argument für fehlende Chancengleichheit; bessere Sportler sind eben besser!

Wahrscheinlicher ist, dass der Gleichstellungswahn das Ergebnis aufgestauter Frustrationen ist. Es wäre verständlich, wenn sich Bundesligavereine absprechen würden, gegen Bayern-Verfolger absichtlich zu verlieren, um endlich mal einen anderen Deutschen Meister zu bekommen. Man könnte eine solche Unsportlichkeit mit Notwehr oder Rache zu rechtfertigen versuchen. Es bliebe aber unsportlich. Wer für die Unterrepräsentanz von Frauen in Führungspositionen und für statistische Einkommensunterschiede keine plausiblen Erklärungen findet, erfindet welche, die eine ähnliche Reaktion erlauben würde.  

An dieser Stelle soll deshalb eine Gegenthese zu der Behauptung von patriarchalischen Strukturen oder anderen feministischen Verschwörungstheorien aufgestellt werden, denn für die beobachtete Ungleichheit gibt es eine plausible Erklärung:

Seit Millionen von Jahren entscheiden sich die paarungsbereiten Weibchen für die dominanten Männchen. Bei manchen Tierarten darf das Alpha-Männchen alle Weibchen bespringen, während die unterlegenen Männchen leer ausgehen, oder sogar getötet werden. Dieser Mechanismus fördert die Evolution und ist bei fast allen Tierarten anzutreffen. Bei den frühen Menschen, die als Jäger und Sammler gelebt haben, hat sich eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung herausgebildet, dass die Männer auf die Jagd gingen und die Frauen mit den Kindern pflanzliche Nahrung gesammelt haben. Auch das hat die Evolution gefördert, denn schwächere Männer konnten bei der Jagd auch zu Tode kommen, während die Frauen einer ungefährlichen Tätigkeit nachgingen.
 
In dieser Rolle konnte ein Mann mit seiner Jagdbeute aber nur eine Frau mit den gemeinsamen Kindern versorgen. Hier kam es zu einem Wettbewerb der Frauen um die stärksten Männer, die auch die erfolgreichsten Jäger waren und sie optimal versorgen konnten. Im Gegenzug hatten auch nur starke und erfolgreiche Männer eine Chance bei den attraktiven Frauen. „Bei diesem Thema sind Männer und Frauen seit Jahrtausenden ihrem Beute-Schema aus der Steinzeit treu geblieben. Für die Frauen spielen Geld und Status eine verhältnismäßig große Rolle, für die Männer ist das Aussehen wichtiger.“ (Tina Stockhausen, Wuppertaler Professor erforscht Partnerschaft - Neues Buch: Was für die Liebe wichtig ist, http://www.rp-online.de/gesellschaft/leute/neues-buch-was-fuer-die-liebe-wichtig-ist-1.2005285, 02.07.10) Soziologen nennen das aufsteigende Partnerwahl. Frauen versuchen mit der Partnerwahl, einen sozialen Aufstieg zu organisieren. Böse Zungen mögen behaupten, dass nach diesem Muster auch Prostitution ein artgerechtes Verhalten wäre. Viele Frauen entscheiden sich allerdings noch immer nach den Mustern der Steinzeit für die körperlich starken Männer, auch wenn die Körperkraft im Großstadt-Dschungel für den materiellen Erfolg keine Rolle mehr spielt. Sie versprechen sich vielleicht von der Körperkraft des Mannes mehr Befriedigung beim Sex, was in Zeiten von Viagra aber auch schon relativiert wurde.

Diese Mechanismen dürften von kulturellen Einflüssen überlagert werden, die Kultur wird aber die Natur nie überwinden können - und das ist auch gut so! Diese Erkenntnis mag für Philosophen unbefriedigend sein, denn sie wollen sich mit der Kultur über die Natur erheben. Aus der Perspektive der Durchschnittsmenschen ist es befreiender, ihr Leben ohne Bevormundung leben zu dürfen.

Unabhängig von der Frage, ob körperliche oder wirtschaftliche Stärke für eine Frau wichtig ist, kann man festhalten, dass die Männchen von der Evolution zum Erfolg verdammt wurden. Mit ihrer Partnerwahl trainieren die Frauen die heterosexuellen Männer, sich in der Gesellschaft und im Beruf durchsetzen zu müssen. Männer fühlen sich von erfolgreichen Frauen dagegen nicht sexuell angezogen. Ihre Beschützerinstinkte werden eher durch Hilfsbedürftigkeit angesprochen. Auch das reduziert dann die Motivation von Frauen, beruflich erfolgreich sein zu wollen; mindestens entfällt die hormonell bedingte Zusatzmotivation der Männer. Wenn erfolgreiche Frauen dann auch noch eine aufsteigende Partnerwahl anstreben, wird die Luft dünn! Die Entscheidung zwischen Beruf und Familie reduziert sich also nicht nur auf die Öffnungszeiten von Kindertagesstätten. Sie ist auch eine Frage der Motivation!

Wenn gut trainierte und motivierte Sportler in Wettkämpfen erfolgreicher sind, spricht niemand von Ungleichheit! Das gilt sogar für den eingangs verwendeten Vergleich zwischen dem FC Bayern und Fortuna Düsseldorf. Wenn die von den Frauen dafür trainierten Männer aber mehr Erfolg im Beruf haben, protestieren die Gleichstellungsbeauftragten und Politiker beschließen Frauenquoten.

Art. 3 Abs. 2 GG fordert die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, nicht die Gleichstellung - also Chancengleichheit und nicht Ergebnisgleichheit. Wer die Chancen-gleichheit will, muss Ungleichheiten aus der unterschiedlichen Chancenverwertung akzeptieren - im Sport wie im Beruf.  Wer die Ergebnisgleichheit will, muss die Chancengleichheit verletzten. Das wäre nicht nur unsportlich, sondern auch dumm! Eine Quotenregelung in der Fußball-Bundesliga, wonach der FC Bayern oder Borussia Dortmund z.B. maximal 17 Spiele pro Saison gewinnen dürften, wäre absurd. Der deutsche Fußball würde sich lächerlich machen und ins internationale Mittelmaß abrutschen. Solche Absurditäten sind im Beruf wegen der Frauenquoten aber inzwischen üblich, und sie bedrohen die Leistungsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.

Menschen sind Tiere! Man wird die Ursachen für die ungleichen Ergebnisse nur beseitigen, wenn alle Frauen und Männer zur Homosexualität bekehrt werden, oder wenn man mindestens den Frauen ihre Vorliebe für dominante Männer austreibt. Es würde nicht genügen, alle Männer zu Softies zu erziehen, denn die nicht umerzogenen Frauen könnten dann ihr Bedürfnis nach Machos bei ausländischen Männern befriedigen und die inländischen Softies würden dann ihre „gute Erziehung“ schnell wieder vergessen. Solange es den Feministinnen nicht gelingt, das biologische Paarungsverhalten abzuschaffen, werden die heterosexuellen Männer bei ihrem Balzverhalten bleiben und die meisten heterosexuellen Frauen werden im Bett den Macho einem Softie vorziehen. Auch der Erfolg macht Männer sexy. Hirnlose Machos, die z.B. mit schnellen Autos balzen wollen, sind mindestens nicht konkurrenzlos.
 
Trotz aller Benachteiligung von Männern durch die herrschende Politik werden sie mit ihrer hormonell bedingten Zusatzmotivation weiter nach beruflichem Erfolg streben. Und viele Frauen werden wie in der Steinzeit erfolgreiche Jäger mit ihren Reizen auf sich aufmerksam machen, statt selbst zu erfolgreichen Jägern zu werden. Die beobachteten Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen haben also eine wesentliche hormonelle Ursache. Die Männer haben eine zusätzliche Motivation in ihrem Balzverhalten. Frauen kennen seit hunderttausenden von Jahren die Abkürzung zum Erfolg, sich mit einem balzenden erfolgreichen Mann zu paaren. Die Motivation für einen eigenen Erfolg fällt dann aus sehr rationalen Gründen geringer aus.

Nach dem allgemeinen Gleichbehandlungsgrundsatz aus Art. 3 Abs. 1 GG sind gleiche Sachverhalte gleich und ungleiche Sachverhalte ungleich zu behandeln. Art. 3 Abs. 2 GG fordert die Chancengleichheit und akzeptiert ungleiche Ergebnisse aus hormonell bedingt unterschiedlicher Chancenauswertung. Eine Bevorzugung von Frauen könnte höchstens auf Art. 3 Abs. 3 Satz 2 (Umkehrschluss) GG (= eine Bevorzugung von Behinderten ist zulässig) gestützt werden, wenn man die hormonell bedingt geringere Motivation als Behinderung ansehen würde. Aber wollen die (lesbischen?) Feministinnen heterosexuelle Frauen mit der uralten Neigung zur aufsteigenden Partnerwahl wirklich als behindert bezeichnen?
 
Der Mensch hat schon viel zu oft in die Natur eingegriffen und damit viel Schaden angerichtet. Der Klimawandel lässt grüßen! Mit den aktuellen Eingriffen der Feministinnen und Gleichstellungspolitiker in die Natur des Menschen wird aber eine neue Qualität erreicht. Es bleibt abzuwarten, ob sich bei den Männern langsam ein Widerstand gegen diese gesellschaftliche Kastration aufbaut, und ob die Masse der Frauen den Feministinnen folgt und wirklich solche entmannten Männer will.