Der Paysex-Markt


Für die Darstellung des Marktes kann ich einen Blog der Seite "kaufmich.com" zitieren, auf der sexuelle Dienstleistungen angeboten werden. Unter dem Titel
 
Zwischen Bild und Emma: der ARD nordet sich ein
 
wurde eine Fernsehsendung kommentiert, aber auch eine wohlwollende Beschreibung des Marktes vorgenommen. Unter
 
http://www.kaufmich.com/magazin/zwischen-bild-zeitung-und-emma-der-ard-nordet-sich-ein/
 
kann der vollständige Text mit Kommentaren der Leser eingesehen werden. Ich beschränke mich darauf, an dieser Stelle Auszüge zu zitieren:
 
Aus dem Text:
 
Machen wir uns nichts vor: wir sind der Alptraum aller sittsamen Journalistinnen und Journalisten, vieler Feministinnen, Kriminelle in den Augen vieler Staaten dieser Welt, wo korrupte Polizisten genauso ungestraft davonkommen wie Vergewaltiger und Mörder von Huren, weil es eben “nur” Huren sind.
...
Es muss also über Strukturen nachgedacht werden, wo glasklar sichergestellt ist, dass Frauen ihre Dienstleistungen, Arbeitszeiten selber festlegen und gegenüber den Gästen durchsetzen können.
...
Es wird höchste Zeit, das sich was ändert in den Köpfen, auch Autoren- und Journalistenköpfen: dass das Objekt der Begierde ein “Subjekt” ist und auch die heisseste Braut keine Ware. Schlechte Kunden teilen mit schlechten Betreibern und bigotten Naserümpfern aus allen gesellschaftlichen Lagern eines: dass sie Erotikdienstleisterinnen herabwürdigen, sie respektlos betrachten und behandeln und zum austauschbaren Objekt degradieren. Eine selbstbewusste Sexualität und Achtsamkeit wäre das erste, was jeder in diesem Land lernen sollte, nicht nur Journalisten.

Sexualität ist ein menschliches Bedürfnis und keine Notdurft. Sexarbeit ist eine Kunst, eine Inszenierung. Erotikdienstleisterinnen arbeiten mit ihrem Körper und Charme, um Geld zu machen und ihre Kunden aus einem meist gestressten, frustrierten Arbeitsalltag zu entführen. Die Gesellschaft hat in ihrer Menschheitsgeschichte die Sexualität mal mehr, mal weniger kultiviert.
 
Aus den Kommentaren:
 
Wir prostituieren uns doch irgendwie alle. Ich habe auch schon Jobs gemacht die mich angekotzt haben. Mieser Lohn, Dreck, Lärm, 10-12 Stunden Schichten und dumme Kollegen.

Und junge Frauen, die sich an viel ältere Millionäre oder Machtmenschen ranmachen. Das kommt dann sogar in den Medien. Da fällt nicht ein negatives Wort. Klar, könnten ja verklagt werden.

Oder wenn ich, früher, am Wochenende, unterwegs gewesen bin, hat mich das rumbalzen auch immer richtig Geld gekostet, um dann doch, meistens, alleine nachhause zu gehen.
 
Bin froh ,dass es diese Damen gibt, wo das ganze Vorgeplänkel, mit kennenlernen, ausgehen, ausgeben usw., das dann auch noch, eventuell, Wochen dauert, entfällt. Natürlich ist das schön, wenn es nachher funktioniert. Aber aus dem Alter bin ich raus.

Jetzt reicht ein Anruf und die Dame steht, idealerweise, vor der Tür. Und in der gebuchten Zeit, ist sie eben nur mit mir zusammen. Auch wenn vieles nur geschauspielert ist. Egal, was sie davor oder danach gemacht hat oder noch machen wird.
 
oder
 
Die Wahrheit liegt; wie immer in der Mitte, wie immer gibt es jemanden der dagegen, aber auch jemanden der dafür ist, es sollte jedoch “niemanden ” geben der für ZWANG/ SKLAVEREI/ ZUHÄLTEREI ist!!!!!

Unsere Gesellschaft ist gespalten, war sie schon immer und wird sie bleiben…..

Kontent, also Inhalte im Fernsehen unterliegen heute Marktgesetzen, deshalb wundere ich mich nicht über die kürzlich gezeigte Reportage, die letzlich nur Voyerismus und Sensationslust bedient.

Selbst eine Frau Schwarzer handelt nach diesem Strickmuster, nur hat sie bisher leider keiner entlarvt und im Fernsehen wird sie mit Samthandschuhen behandelt, die Grande Dame der Emanzipation, …oder nicht???

Ich habe einige nette frei und willige “Wellness Damen” hier gefunden, die mit ihrem Charme und ihrer Weiblichkeit ein Einkommen verdienen. Sei es ihnen gegönnt, denn offensichtlich laufen eine Menge frustrierter Männer in Deutschland herum, die Zärtlichkeit, Sex und Zuneigung suchen, nach dem sie, Frau Schwarzer sei Dank, bei den Ehefrauen zu reinen “Versorgern” degradiert wurden!

 

Kundentypen:


Dr. Udo Gerheim vom Institut für Pädagogik der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg hat 4 bzw. wegen zwei Untergruppen des zweiten Typs im Ergebnis 5 Kundentypen beschrieben:
 
„Nach meinen Feldbeobachtungen und der Analyse von Freier-Internet-Foren überwiegen wahrscheinlich respektvolle Geschäftsbeziehungen. … Ich habe in meinen Interviews mit Freiern vier Motivmuster festgestellt, die sich überschneiden können: Das erste Motiv ist ganz einfach das Bedürfnis nach Sexualität und Körperlichkeit in jeder Spielart – allzeit verfügbar, ohne Werbephase, soziale Erwartungen und ohne die Angst, zurückgewiesen zu werden von privat zum Teil unerreichbaren Sexualpartnerinnen. … zweitens gehen manche Freier auch mit sozialen Wünschen zu Sexarbeiterinnen. Viele von ihnen wollen vor allem kommunizieren und suchen nach Zärtlichkeit. … Es gibt allerdings auch den frauenverachtenden Zweig dieses Motivs: Männer, die die Sexarbeiterin beschimpfen, demütigen, sie zu Praktiken zwingen, die sie nicht wollen, bis hin zur Vergewaltigung. Sie erotisieren oft das Elend, gehen bewusst auf den Drogenstrich, wo sie Frauen finden, die unter elenden Bedingungen arbeiten. Zum Dritten gibt es Freier, die psychische Motive haben, die vielleicht gerade eine Selbstwertkrise oder eine Depression erleben. … Zuletzt fühlen sich manche Männer von der Prostitution als "geheimnisvoller", unbekannter Subkultur, vom Normverstoß angezogen.“
 
(Udo Gerheim, Manche Freier stilisieren sich zur sexuellen Avantgarde, in Die Zeit v. 29.11.13, zitiert nach http://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2013-11/prostitution-freier-befragung )

Von der Bundeszentrale für politische Bildung wurde im Februar 2013 ein Heft der Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichtet zum 10jährigen Bestehen des ProstG herausgegeben. Die Beiträge von Udo Gerheim und Diana Carolina Triviño Cely finde ich sehr interessant.

Download
Aus Politik und Zeitgeschichte    Heft 9/2013 - Prostitution
APuZ_9_2013_Prostitution.pdf    Adobe Acrobat Dokument 827.0 KB

 

Größe des Marktes


Zu einer Marktanalyse gehört auch einen Einschätzung seiner Größe. In der öffentlichen Diskussion werden oft die Zahlen von 1 Mio. Kunden täglich und 400.000 Anbieterinnen verwendet. Auch das Statistische Bundesamt hat diese Zahlen als Grundlage seiner Schätzungen übernommen. Hier wurden folgende Daten veröffentlicht bzw. von mir daraus ergänzend berechnet:

StatBA                 Anzahl                Umsatz in Mio. €     Ums./Kopf    Preise     Absatz in Mio.
Bordelle          89.500   22,37%      5.475,0   37,50%    61.173,18      50          109,5    30,0%
Straßen-
Prostitution    71.600  17,90%       2.737,5  18,75%    38.233,24      25           109,5    30,0%
Hostessen-
Dienste           60.000  15,00%       3.650,0   25,00%    60.833,33    100            36,5    10,0%
Sonstige      179.000   44,74%      2.737,5   18,75%    15.293,30      25           109,5    30,0%
                      400.100                    14.600,0                     36.490,88      40           365,0
   
Der geschätzte Umsatz ergibt sich aus 1 Mio. Verkäufen an 365 Tagen zu einem durchschnittlichen Preis von 40 €. Wenn jede Anbieterin an durchschnittlich 3,5 Tagen pro Woche tätig ist ergeben sich 5 Kunden pro Tag. Es stellt sich aber die Frage, ob diese beiden Eckdaten realistisch sind.

Die Tageszeitung „Die Welt“ kam aufgrund einer Befragung der Polizei in den 60 größten Städten Deutschlands auf 28.900 Prostituierte (http://investigativ.welt.de/2013/11/03/black-box-prostitution/). Bei 23.235.948 Einwohnern in diesen Städten wären das 124,376 auf 100.000 Einwohner. Wäre dieser Wert auf ganz Deutschland übertragbar, wären das nur 100.849 statt 400.000 Anbieterinnen. Auf dieser Grundlage kommt die Welt ohne nähere Begründung zu einer Schätzung von 200.000. Das wäre nur dann plausibel, wenn im übrigen Land die verbleibenden 57.848.052 Bundesbürger mit 171.100 Anbieterinnen versorgt wären, was 297,158 Damen je 100.000 Einwohner wären, also ein 2,4facher Versorgungsgrad. Das erscheint mir auf den ersten Blick nicht plausibel. Ich würde eher erwarten, dass Kunden aus dem flachen Land in die Metropolen einpendeln.

Um diese Frage zu klären habe ich zunächst die Angebote in der Website http://www.kaufmich.com/ nach diesen 60 Städten ausgewertet. Dies waren insgesamt 9.936 Anzeigen, was durchschnittlich 42,76 Anzeigen je 100.000 Einwohner sind. Die Dichte schwankte aber von 17,41 in Leverkusen bis 74,14 in Regensburg. Trotz der großen Tradition der Reeperbahn liegt Hamburg mit 40,37 nur im Mittelfeld. Das katholische Köln ist mit 57,82 relativ weit oben. Die folgende Tabelle ist absteigend nach dieser Dichte sortiert.

Rang       Stadt                    Einwohner       Anzeigen      je 100.000 Ew.
56   Regensburg                     140.276     104                 74,1396
13   Hannover                          518.386     333                 64,2378
49   Osnabrück                       156.315        97                 62,0542
28   Chemnitz                         242.022      143                 59,0855
22   Mannheim                       296.690      175                 58,9841
  4   Köln                               1.034.175       598                57,8239
  6   Stuttgart                          604.297       348                57,5876
12   Dresden                           530.754       293                55,2045
40   Kassel                              194.087        107               55,1299
  7   Düsseldorf                       598.686       324               54,1185
34   Freiburg im Breisgau    220.286       116                52,6588
  1   Berlin                            3.421.829    1.775                51,8728
  5   Frankfurt am Main        701.350       360                51,3296
42   Saarbrücken                   177.201         86                48,5325
  8   Dortmund                        575.944      271                47,0532
14   Nürnberg                         498.876     228                 45,7027
  3   München                      1.407.836      627                44,5364
27   Braunschweig                247.227      108                 43,6845
32   Magdeburg                    231.021      100                 43,2861
48   Oldenburg                      159.610        68                 42,6038
  9   Essen                                569.884     237                 41,5874
21   Karlsruhe                         299.103     123                 41,1230
23   Augsburg                        276.542     113                 40,8618
 2    Hamburg                     1.746.342      705                 40,3701
11   Leipzig                            531.562      210                 39,5062
31   Halle (Saale)                   231.565        82                 35,4112
15   Duisburg                         486.855     170                 34,9180
57   Ingolstadt                       129.136       45                  34,8470
19   Bonn                                311.287     108                  34,6947
29   Aachen                            241.683       83                  34,3425
58   Würzburg                       124.698        42                  33,6814
39   Rostock                          203.431        68                  33,4266
25   Gelsenkirchen               257.850        86                  33,3527
36   Oberhausen                  209.097        68                  32,5208
35   Lübeck                           212.958        69                  32,4008
45   Ludwigshafen              161.518        52                   32,1946
54   Darmstadt                    149.743        47                   31,3871
16   Bochum                        361.734     113                   31,2384
51   Herne                            154.417        48                   31,0847
10   Bremen                         548.547     165                   30,0795
30   Kiel                                241.533        72                   29,8096
53   Heidelberg                  152.113         45                   29,5833
37   Erfurt                            204.880        60                   29,2854
55   Paderborn                   143.659        42                   29,2359
24   Wiesbaden                  273.871        80                   29,2108
43   Hamm                          176.048        50                   28,4013
50   Solingen                      155.768        44                   28,2471
17   Wuppertal                   343.488        95                   27,6574
41   Hagen                          185.996        51                   27,4199
52   Neuss                           152.252        40                   26,2722
20   Münster                       299.708        77                   25,6917
38   Mainz                           204.268        52                   25,4568
18   Bielefeld                      328.864        82                   24,9343
44   Mülheim a.d. Ruhr    166.640         41                   24,6039
26   Mönchengladbach    255.430        57                   22,3153
59   Wolfsburg                   122.457        26                   21,2319
46   Potsdam                      161.468        33                   20,4375
60   Fürth                            119.808        24                    20,0321
33   Krefeld                         222.058        42                   18,9140
47   Leverkusen                 160.819        28                   17,4109
                                        23.235.948  9.936                   42,7613

Weil nach der Schätzung der Welt-Redaktion über 34 % der Anbieterinnen in http://www.kaufmich.com/ inserieren müssten, ist diese Datenbasis repräsentativ. Nach den Gesetzen der Statistik müsste sich der unterstellte 2,4fache Versorgungsgrad des flachen Landes auch mit einer entsprechend hohen Anzahl von Anzeigen für ländliche Gegenden erkennen lassen. Es müssten also ca. 100 Anzeigen pro 100.000 Einwohner geschaltet werden.

Jetzt wurde eine Stichprobe aus vier dünn besiedelten Landkreisen aus Nord-, Ost-, Süd- und Westdeutschland genommen. Der Elbe-Elster-Kreis in Südwestbrandenburg mit 106.157 Einwohnern und 9 Angeboten eine Dichte von 8,48; der Kreis Rotenburg/Wümme zwischen Hamburg und Bremen hatte mit 161.308 Einwohnern und 13 Angeboten eine Dichte von 8,06; der Eifelkreis Bitburg-Prüm hatte 6 Angebote bei 96.158 Einwohnern und eine Dichte von 6,24 sowie der Kreis Neustadt an der Waldnaab in der Oberpfalz eine Dichte von 1,05 bei einem Angebot und 95.447 Einwohnern. Man sollte also eher unterstellen, dass die 124,376 Anbieterinnen je 100.000 Einwohner nur in Groß- und Mittelstädten unterstellt werden können, während Kleinstädte und Dörfer wohl höchstens die halbe Dichte aufweisen können. Dann ergibt sich eine Schätzung von:
               
                                        Prozent         Einwohner             Prostituierte
           Großstadt              30,87         25.031.379             31.133
           Mittelstadt            25,13         20.379.962             25.348
           Kleinstadt/Dorf    43,99         35.672.659             22.184
                                                               81.084.000             78.665

Dieser Wert von knapp 79.000 könnte noch mit einem Fehleraufschlag versehen werden, der nicht polizeilich bekannte bzw. eingeschätzte Anbieterinnen berücksichtigt. Weil aber auch die Polizei das Internet auswertet und diese Anbieterinnen schließlich auch ihre Kunden finden müssen, kann dieser Aufschlag aber kaum mehr als 20 % ausmachen, was dann zu einer Zahl von ca. 95.000 führt. Gegen 400.000 Prostituierte spricht auch, weil dies ein sehr hoher Anteil der weiblichen Bevölkerung zwischen 20 und 29 wäre. Diesen Gedanken möchte ich hier noch etwas mit einer eigenen Auswertung konkreten Zahlen aus der Bevölkerungsstatstik untermauern. Dafür habe ich 6.914 Anzeigen aus der Datenbank ladies.de nach Alter ausgewertet. Wenn diese Verteilung repräsentativ ist (eine Stichprobe von 1,7 % wäre bei einer Grundgesamtheit von 400.000 belastbar), so würde es bei 400.000 Anbieterinnen 256.928 Damen in der Altergruppe 20-29 geben, also 5,3 % der weiblichen Bevölkerung. Unter den 18 und 19jährigen wären es 3,3 % (hier habe ich ein Fünftel der Altersgruppe 10-19 als 18 und 19jährig unterstellt). So hohe Zahlen sind nicht plausibel – sie können nicht stimmen! Die konkreten Zahlen dieser Plausibilitätsprüfung sind folgende:

Altersgruppe    Tsd. Männ.      Tsd. Frauen        ladies.de        Anbieterinnen      % der weibl.
Insgesamt    40.112                41.639                    6.914                    400.000,0     Bevölkerung
< 10                 3.579     8,9%    3.399    8,2%
10 bis 19        4.157   10,4%    3.947    9,5%           451      6,5%       26.092,0       3,305%
20 bis 29        5.067   12,6%    4.880  11,7%       4.441    64,2%     256.928,0       5,265%
30 bis 39        4.968   12,4%    4.841  11,6%       1.326    19,2%       76.713,9       1,585%
40 bis 49        7.005   17,5%    6.721  16,1%          519       7,5%       30.026,0       0,447%
50 bis 59        5.851   14,6%    5.844  14,0%          159       2,3%         9.198,7       0,157%
60 bis 69        4.391   10,9%    4.640  11,1%            18       0,3%          1.041,4       0,022%
70 bis 79        3.676     9,2%    4.480  10,8%
80 bis 84           888     2,2%     1.467    3,5%
+85                     531     1,3%     1.420    3,4%
   
Geht also wirklich mehr als jede 19. Frau zwischen 20 und 29 auf den Strich?

Würde die Zahl von 1 Mio. Kunden täglich stimmen und sich diese auf 95.000 Anbieterinnen verteilen, müsste dort ein großer Andrang herrschen. Das ist aber nicht meine Beobachtung. In der Woche sind viele Damen sehr unterausgelastet. Nach der Logik des statistischen Bundesamtes und der dort unterstellen Relation von 2,5 Kunden je Anbieterin müssten 237.500 Kunden täglich kommen.

Die als relevant angesehene Gruppe der Männer zwischen 15 und 74 umfasst 31,2 Mio. Personen. Hiervon sollen ca. 18 % regelmäßig Paysex in Anspruch nehmen (vgl. Jürgen Kura, Der Freier: Das unbekannte Wesen, http://www1.wdr.de/fernsehen/information/frautv/sendungen/prostitution216.html ), was 5,616 Mio. Männer wären. Würden 1 Mio. Transaktionen täglich getätigt, dann müsste jeder von ihnen 1,25 mal pro Woche die Dienstleistungen in Anspruch nehmen, was wohl unrealistisch hoch wäre. Bei 237.500 Transaktionen wären es nur alle 3,4 Wochen, was schon sehr viel plausibler ist. Dabei ist auch zu berücksichtigen, dass ca. 55 % der Männer über 18 verheiratet sind ( vgl. http://www.statistikportal.de/statistik-portal/Zensus_2011_Bevoelkerung.pdf ) und vielleicht weitere 5 % mit einer Partnerin zusammenleben. Ihre Nachfrage kann nur recht selten stattfinden. Eine Nachfrage von einmal wöchentlich ist nur bei alleinlebenden Männern in Groß- und Mittelstädten möglich. Ich möchte die Nachfrage also mit 200-250.000 Kunden täglich beziffern.



Rudolf Mösenhammer
(= Pseudonym. Ich bin aber nicht so ein bunter Vogel wie der abgeleitete Namensgeber Rudolf Mooshammer)

 

update:

Statistisches Bundesamt bestätigt niedrige Zahlen

 

Am 01.01.2017 ist das Prostituiertenschutzgesetz in Kraft getreten, das von dieser Berufsgruppe allerdings nicht als Schutz verstanden wird. Es wurde eine Anmeldepflicht geschaffen. Bei der Berufsausübung muss eine Anmeldebestätigung mitgeführt werden. Am 27.11.19 veröffentlichte das Statistische Bundesamt, das früher die Schätzung von 400.000 Prostituierten (in der Begründung zum Gesetzentwurf nannte die Bundesregierung "zwischen 150.000 und 700.000 Personen") und 1 Mio. Kunden täglich verbreitete dass auch nach den ersten 3 Jahren erst 32.800 Anmeldebestätigungen ausgestellt wurde. Soll das bedeuten, dass über 90 % der Berufsangehörigen in die Illegalität abgetaucht sind? Zutreffender dürfte wohl sein, dass die Berechnung von Rudolf Mösenhammer und seine Schätzung von 95.000 und 237.500 Kunden noch immer zu hoch war. Vielleicht ist nur die Hälfte realistisch. Aber die Feministen haben mit den früheren Veröffentlichungen des Statistischen Bundesamtes Politik gemacht und private Fernsehsender haben mit der voyeuristischen Neugier der Durchschnittsbürger ihre Einschaltquoten erhöht. Rudolf Mösenhammer hatte die Zahlen schon vor ca. 6 Jahren nur mit gesundem Menschenverstand als viel zu hoch entlarvt. Hat eine Bundesbehörde mit Absicht die Unwahrheit verbeitet? Wie soll einst Winston Churchill gesagt haben: Traue nur der Statistik, die du selbst gefälscht hast.

 

Aussagen einer Sexarbeiterin


Auf der Seite https://kiew-pay-6.jimdofree.com hatte Rudolf Mösenhammer die Idee einer Community aus ukrainischen Sexarbeiterinnen und deutschen Kunden vorgestellt. In einem passwortgeschützten Bereich (die Zugangsdaten wurden per mail verschickt) hat sich eine Dame mit Fotos vorgestellt. Einen Teil ihrer Aussagen soll hier wiedergeben werden:


Ich bin 30 Jahre alt, 170 cm groß und 53 kg schwer und arbeite unter dem Künstlernamen ????. Ich nehme 300 UAH für eine halbe Stunde und 600 UAH für eine Stunde. Vor ein paar Monaten wollte ich meine Preise auf 350 + 700 UAH erhöhen. Nach dieser Zahl hat die Hälfte der Männer aber sofort wieder aufgelegt. Aber wie wenig würde ich verdienen, wenn ich im Supermarkt an der Kasse sitzen würde? Da mache ich lieber klassischen Sex (...), .., .., .. und … .  [Anmerkung des Verfassers: nach Auswertung der von Rudolf Mösenhammer angegebenen Seiten hat sich der mittlere Preis von 700 UAH mit einer Bandbreite zwischen 500 und 900 inzwischen durchgesetzt]
 
Ich habe zusammen mit einem deutschen Kunden, der nach einem gemütlichen 3-Stunden-Fi?? (für 57,51 €) noch den ganzen Abend mit mir geredet hat, versucht, bei kaufmich.de ein Profil zu hinterlegen und dort mit den ukrainischen Preisen und einer e-mail als Kontakt die deutschen Männer auf unser Angebot in Kiew aufmerksam zu machen. Weil man dort aber keine ukrainischen Telefonnummern hinterlegen kann und mein Kunde seine deutsche Handy-Nummer eingegeben hat, hat kaufmich.de mich als fake-Profil gesperrt.


 
Ich will nicht alle Männer für mich haben. Ich würde gern nur einem Mann für 3.600 UAH (115,02 €) in einer Nacht alle seine Wünsche erfüllen, statt mit 8 Männern am Tag mit Standardprogrammen in  4 × 60 Minuten und 4 × 30 Minuten das gleiche zu verdienen. Von einer Community verspreche ich mir, dass viele neue Ideen entwickelt und auch umgesetzt werden.



Die Community sollte sich an Männer ab 40 richten. Sie betrachten Sex nicht als Sport und wollen keine Höchstleistung erbringen. Wenn sie dann bei unseren Preisen nicht auf die Zeit achten, können wir Sexarbeiterinnen die Treffen mit ihnen auch genießen. Ich finde es noch immer schön, wenn ich mit einem zärtlichen Mann bei der Arbeit selbst zum Höhepunkt kommen kann. Die meisten älteren Männer wissen, wie sie das erreichen können, und sie wollen es auch.
 
Gerne würde ich einen Mann am frühen Abend treffen, dann mit ihm ausgehen und danach mit ihm eine ganze Nacht verbringen. Vielleicht könnten wir Frauen dafür auch unsere Wohnungen nutzen und den Gästen der Community das Hotelzimmer ersparen. Ich könnte mir auch Partys vorstellen, bei denen sich die Frauen ab und zu mit einem Mann zurückziehen können. Auch diese kurzen Zeiten wären dann viel entspannter als sonst ein Express-Programm.
 
Es gibt sicher viele Sexarbeiterinnen in Kiew, die so denken wie ich!

 

siehe auch:

Feministin über Sexarbeit: „Alle Frauen tauschen Sex gegen Geld“

(https://taz.de/Feministin-ueber-Sexarbeit/!5048155/)