Die strategische und operative Unternehmensplanung können mit einem Wortspiel unterschieden werden. Bei der operativen Planung geht es darum, die Sachen richtig zu machen. Bei der strategischen Planung gilt es, die richtigen Sachen zu machen. Die strategische Planung ist langfristig ausgerichtet, während die operative Planung nur bis zu 2 Jahre umfasst.
Der strategischen Planung liegt die Erkenntnis der sog. „Gap-Analyse“ zugrunde, dass die langfristigen Ziele bei einem einfachen „weiter so“ nicht erreicht werden.
Abb. 51: Gap-Analyse
(Quelle: J. Becker, Strategisches Vertriebscontrolling, München 1994, S. 97)
Die aktuellen Produkte führen zu einer Marktsättigung, so dass sie dann zu keinem weiteren Wachstum führen. Auch die operative Umsetzung neuer Aktivitäten wird nur mittelfristig den gewünschten Erfolg haben, wenn z.B. absehbar ist, dass in ein paar Jahren veraltete Produkte aus dem Markt genommen werden müssen. Diese Situation soll mit einer strategischen Planung frühzeitig erfasst werden um diese zukünftigen Lücken mit genug Vorlauf zu schließen.
In die strategischen Planung müssen alle Vorgänge mit langfristiger Wirkung einfließen, also auch die Personalplanung, Investitionen und Finanzierungen. Sie ist eine Grobplanung und keine Detailplanung. Die strategische Lücke nach Abb. 43 wird am geplanten Gewinn und den Gewinnzielen gemessen. Die strategische Planung hat in etwa folgende Struktur:
Abb. 52: Struktur der strategischen Planung
(Quelle: W. Müller, Integrierte Erfolgs- und Finanzplanung, 2. Aufl., Aachen 2004, S. 190)
Strategische Lücken können grundsätzlich über eine Expansion auf den Märkten (Erweiterung des Marktes oder Erhöhung des Marktanteils) oder über Kostensenkungen (niedrigere variable Kosten oder Kürzungen im Fixkostenbereich) geschlossen werden. Die strategische Planung hilft bei der Einschätzung, ob die Vorschläge realistisch erscheinen und ob sie ausreichen, die gesetzten Ziele zu erreichen. Die konkrete Umsetzung der Ziele ist dann Gegenstand der operativen Planung.
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